Auszeit bei den Kiwis - Erster Halt Christchurch

Es geht lo-oooos :)))))

 

Flüge gebucht, Wohnmobil reserviert, Boots desinfiziert: Nach über einem Jahr Planung fliegen wir Anfang März 2015 endlich nach Neuseeland :)

 

Wer hätte gedacht, dass die besten Plätze in den Flugzeugen tatsächlich schon mehr als 12 Monate im voraus vergeben sind... 

Mit Emirates fliegen wir ab Hamburg über Dubai, Bangkok und Sydney nach Christchurch, die Flugzeit liegt irgendwo bei 24 Stunden plus Aufenthalte. Das kann uns kaum schocken, im Flieger gibt es reichlich Unterhaltung [endlich können wir die Filme gucken, die wir die letzten und dieses Jahr nicht im Kino gesehen haben] und die Crew kümmert sich fortlaufend um die Fluggäste. Einzig ein Zwischenstopp ist etwas anstrengend, weil wir innerhalb einer Stunde aus dem Flugzeug raus - in den Flughafen rein - durch die Sicherheitskontrolle durch [mit Schuhe ausziehen..!..] - in den Wartebereich mit einer weiteren Sicherheitskontrolle rein müssen - um dann doch nochmal eine weitere halbe Stunde zu warten und in denselben Flieger zu steigen ... ??

The Grange B&B, Christchurch
The Grange B&B, Christchurch

Erstmal nach Christchurch: Zwei Nächte Bed'n'Breakfast, ein Tag Sightseeing - nach dem langen Flug und vor dem Linksverkehr im Wohnmobil wollen wir erstmal etwas 'runterkommen' und Energie auftanken. Das passiert ziemlich schnell, in Christchurch herrschen [für uns] sommerliche 20°C :)  Gaaaanz wichtig und noch im Flughafen: Vodafone-karte für's Internet kaufen. Mit 50 Dollar jetzt nicht soooo billig, aber dafür sollen wir einige Wochen in NZ, OZ und anderen Ländern Ruhe vor'm Telekom-Roaming haben. Nachdem wir mit dem Taxifahrer geklärt haben, wo wir eigentlich hin wollen [merke: "armagh street" wird wie "amastree" ausgesprochen - wir haben noch viel zu lernen ;) ] begrüsst uns Linda herzlich im "The Grange Guesthouse" - eines der wenigen alten Häuser, die beim Erdbeben 2011 heil geblieben sind. Unser Zimmer mit Kaffeezubereitung im umfunktionierten Schrank (!) liegt günstig gleich im Erdgeschoss, von der Strasse hört man Dank des Hofes und des Zauns nur wenig. Wir packen das Nötigste aus, rufen e-mails ab und stellen fest: Kaffee allein reicht uns nicht. Also laufen wir zum nächsten Supermarkt und gucken uns schon mal ein kleines bisschen vom Zentrum an. Was an Häusern stehen geblieben ist, ist meistens irgendwie viktorianisch angehaucht, der neugebaute Rest ist Glas und Beton. Oder Container. 

Nach dem langen Flug und dem Zeitendurcheinander [hier ist inzwischen der 11.03.15, die Neuseeländer sind uns satte 12 Stunden voraus] fallen wir mächtig geplättet in die Federn und wachen ziemlich früh wieder auf. Wir geniessen ein reichhaltiges leckeres Frühstück und dann latschen wir in die Stadt. Erstmal ins Museum (www.canterburymuseum.com), ein kleines bisschen Geschichte kann ja nicht schaden. Erste Überraschung: Kost nix. Der Eintritt ist frei, es wird aber höflich um Spenden gebeten. Zweite Überraschung: Es wird viel weniger auf die Maori eingegangen als ich erwartet hatte. Dafür wird aber fast jeder Winkel des 'modernen' Menschen in NZ beleuchtet, inklusive einer T-Shirt-Ausstellung und eines von der  Südküste hochtransportierten Wohnzimmerns...?!? (-> "Paua shell house") 

Mit gemischten Gefühlen buchen wir uns danach Tickets für den Redbus, eine Führung durch das Erdbebengebiet - also eigentlich den ganzen Kern von Christchurch. Ist das nun Sensationstourismus oder hilft es, die Stadt ein bisschen schneller wieder aufzubauen? Keine Ahnung. Die Wartezeit bis zur nächsten Tour verbringen wir in der Sonne (!) im botanischen Garten :) Da müssen sogar Sonnenbrille und -creme raus, wir sind schwer begeistert.

Die Rebuild-Tour ist dagegen ziemlich deprimierend. Von den Toten und Verletzten ganz abgesehen ist es erschreckend zu sehen, wieviel immer noch kaputt ist. Immerhin ist der meiste Schutt inzwischen weggeräumt [was noch nicht weggeräumt ist, ist wegen Einsturzgefahr eingezäunt], hinter den Fassaden stehen meterhoch Seecontainer um die Fassade zu halten [irgendwann sollen dahinter dann wieder Häuser entstehen], in der fassadenlosen Kirche baumelt eine einsame Glühlampe im Wind... und überall wird gebaut. Den kern der City bildet im Moment "re:start", eine Ladenpassage aus aufeinander gestapelten Containern. Bunt, quirlig, gutgelaunt, mit Postamt, Klamotten, Souvenirs und Super-Lecker-Pizza!

Wir stromern dann noch ein bisschen im Zentrum herum, verlaufen uns das ein oder andere Mal zwischen den gesperrten Strassen, gönnen uns ein isotonisches Kaltgetränk in der frisch renovierten New Regent Street und frieren uns den Hintern ab - der Wind, der hier um die Ecke pfeift, ist doch ganz schön frisch. Nach 20 Minuten Fussweg sind wir dann wieder im B&B, stärken uns am nächsten Morgen mit ham&eggs bzw. Pfannkuchen und machen uns auf den Weg zum Wohnmobilvermieter: Wilderness Campervans. Die sind cool: Die haben uns sogar ein Taxi für die Fahrt vom B&B organisiert - was für'n Service! 

 

12.03.15/Christchurch

 

Tag 2 / Christchurch-St. Andrews