Unterwegs mit Jed - Tag 1 / Christchurch-St. Andrews

Darf ich vorstellen: "Jed"
Darf ich vorstellen: "Jed"

 

Freitag, 13.03.15  -  Willkommen bei Wilderness Campervans

 

Ich habe die Womo-Vermietung vor über einem jahr per Internet-Recherche herausgepickt und ziemlich schnell für gut befunden, nach meinem Empfinden ist das Preis-Service-Leistungsverhältnis auf sehr hohem Niveau. Ach, was red' ich so geschwollen... das ist ein Haufen superfreundlicher Leute, denen ihr Job ganz offensichtlich viel Spass macht und die wissen, wovon sie reden. 

Im Vorwege der Buchung habe ich auf meine per e-Mail gestellten Fragen immer innerhalb von 24 Stunden Antworten bekommen [manchmal sogar auf deutsch!], wir haben für unsere Vorbereitungen bei Anzahlung einen 1a-Reiseführer digital "an die Hand" bekommen, vor Ort stand der Wagen, den ich reserviert hatte. [Die Erfahrung bei  einem anderen Vermieter zeigt, dass das nicht immer selbstverständlich ist: Man kann auch mal hochgestuft werden und bekommt dann ein größeres Fahrzeug. Das dann zwar zum selben Preis, aber man will ja auf kleinen Strassen und Parkplätzen nicht unbedingt immer das größte Fahrzeug haben.]

Als wir bei Wilderness ankommen, ist Bonnie sofort zur Stelle, hilft uns mit dem Gepäck und heisst uns willkommen. Hätte sie das nicht gesagt, hätten wir auch selber drauf kommen können: Am Eingang steht ein Aufsteller, auf dem unsere Namen prangen "Welcome Christine & Matthias - Welcome back Jennifer, Marc..." etc. - wie nett ist das denn? Der Papierkram dauert ca. 15 Minuten, die Einweisung ins Wohnmobil dauert auch nur kurz, weil wir einen fast baugleichen Wagen zuhause stehen haben. TV und Mikrowelle nutzen wir nicht, da brauchen wir auch keine Einweisung :) 

Ausgerüstet mit einem deutschen Wohnmobil-Reiseführer, MarcoPolo-Übersichtskarte Neuseeland, Strassenatlas ("Hema New Zealand Handy Atlas"), DOC-Campingführer NorthIsland, Micro-Sim, Telefon, Tablet, Rankers-App, Wilderness-App, Campermate-App, Scott Cooks "NZ Frenzy North&South" und Navi machen wir uns auf den Weg. Erster Stop ist der NewWorld Supermarkt, den Bonnie uns freundlicherweise gleich noch ins Navi getippt hat [Danke, Bonnie!] und dann der Subway "um die Ecke".

Die Sonne scheint, es sind irgendwas bei 25°C, Magen und Kühlschrank sind gefüllt, Instantkaffee milde sorte steht in der Schublade - OHMYGOODNESS - es geht los! 

Wir nehmen den Highway Nr. 1 in den Süden, wollen erstmal auf geraden Strassen den Linksverkehr ertasten und das Fahrzeug kennenlernen. Die Strassen sind der Hit, von dem Zustand können wir in Deutschland nur träumen. Top. Und wo nicht top, wird gebaut. Also nicht flickschustermässig ausgebessert, sondern gleich ordentlich alles neu gemacht. Das Tempolimit liegt ausserorts bei 100 km/h, innerorts zwischen 30 km/h und 70 km/h. 

Nach knapp 200 Kilometern steuern wir bei St. Andrews unseren ersten "freesiter" an, einen freien Stellplatz, ohne Toiletten, Duschen,  Gebühren. Einfach ein Platz, an dem man sich mit entsprechend ausgerüstetem Fahrzeug hinstellen darf. Von solchen free-sites gibt es zum Glück eine ganze Menge in NZ. Diesen hier finden wir mit Hilfe von Rankers-App und Navi recht schnell. Was mich allerdings etwas irritiert, ist die Tsunami-Warntafel am Strand... Sollen wir hier wirklich bleiben? Was, wenn das Wasser höher kommt als erwartet? Hmmm... wir können uns auch nicht an anderen Campern orientieren, wir sind ganz allein (wie geil ist das denn?!?). Ein Blick auf die Rinder nebenan sagt uns "alles ist gut", die sind völlig entspannt und zeigen keine Anzeichen von Unruhe. OK, wir stellen uns auf eine kleine Anhöhe und gehen davon aus, dass der Wind nicht noch mehr auffrischt. Ein bisschen mulmig ist mir aber schon dabei. 

Inzwischen ist die Sonne weg, der Himmel grau, ab und an nieselt es ein bisschen. Die Wellen wummern an den Strand, ich kann mich gar nicht sattsehen an den Wellen und den runden Steinen - ein Foto nach dem anderen wird geschossen - leider bin ich mit der Kamera noch nicht so vertraut und die meisten Bilder verwackeln :/

Die Nacht ist etwas unruhig, das Meer schlägt zwar irgendwie beruhigend, aber dennoch ziemlich laut an den Strand und so ganz sicher fühle ich mich immer noch nicht. Trotzdem schlafe ich irgendwann ein und der nächste Morgen beweist: Alle Sorgen waren überflüssig, das Wasser ist nur bis ca. 5 m an den Wagen herangekommen. Über Nacht sind zwei weitere Wohnmobile eingetroffen, die aber so weit weg stehen, dass wir eigentlich nur die Wagendächer sehen. Himmel, ist das hier schön einsam.

13.03.18 / St. andrews (Canterbury/NZ)

 

Anreise + Christchurch

 

Tag 2 / St. Andrews-Oamaru