Der nächste Morgen zeigt sich immer noch grau, aber trocken. Wir frühstücken im Camper [mit Toast! Danke Ingo&Constanze für den Tip mit dem ascampingtoaster!] und müssen dann einfach noch gefühlte 100 Wellenfotos machen. Irgendwann brechen wir dann aber doch auf, grobe Richtung: "Süden". Wir haben nichts geplant und gucken mal, wie weit wir kommen.
Links der Pazifik, rechts Berge, vor uns die Strasse UND die Sonne kommt langsam raus - klasse! Ein paar Kilometer vor Oamaru wollen wir in einer Pause etwas Guthaben auf eine Telefonkarte laden - huch, Kreditkarte funktioniert nicht...?!? Was ist das denn, ging doch gestern noch? Liegt's an der Verbindung? Am Freitag? Die andere Karte geht, alles ok. Seltsam...
Laut Campingführer gibt es in Oamaru einen Platz direkt am Hafen, den haben wir uns eigentlich ausgeguckt. Soooo toll ist er dann aber doch nicht, halt einfach nur eine Grasfläche mit nix drauf. Der Blick auf den Hafen ist auch nicht das, was wir uns ausgemalt hatten und darüber hinaus ist es auch noch recht früh am Tag, zu früh zum Anhalten. Man könnte sich natürlich die Stadt angucken, die scheint ganz interessant zu sein mit ihren alten Häusern. Ein Blick zum Fahrer bestätigt aber: "Nö, keinen Bock auf Stadtspaziergang, will lieber Landschaft sehen." Passt. Ich würde auch lieber am Strand längs laufen. Also gucken wir nach dem nächsten Platz, der uns zusagen könnte: "Old Bones Lodge" - da passt schon mal der Name ;) Nach ein paar Extrarunden durch Oamarus Vorort ['herrje, hier waren wir schon zweimal, wo ist denn der Ausgang?'] erreichen wir die 'Alten Knochen' gegen zwei Uhr nachmittags. Die Lodge entpuppt sich als formidables Backpacker Hostel mit ein paar Womo-Stellplätzen, Schwein gehabt :)
Gloria, die superfreundliche Wirtin, versorgt uns mit wichtigen Informationen zu 'penguin-watching' [viel zu früh, die kommen erst in der dämmerung] und Tidenkalender: Nicht nur in Friesland sollte man immer wissen, wann Ebbe und Flut ist. In NZ ist das irre wichtig, wenn man besondere Felsformationen etc. sehen will - im Zweifelsfall ist man zur falschen Zeit am falschen Ort und sieht nur Wasser. Diesen Zweifelsfall werden wir in den nächsten Tagen häufig erleben, heute allerdings ist es perfekt: Gloria rät uns, gleich noch zu den Moeraki Boulders zu fahren [die nächste Gelegenheit wäre morgen um 06.30 Uhr...hüstel...], ist ja nur eine halbe Stunde mit dem wagen. Gesagt, getan und so reihen wir uns eine Dreiviertelstunde später in die Reihe der Touristen ein. Die Boulders sind echt seltsame halbrunde große Steinformationen. Dracheneier. Natürlich machen wir Fotos und natürlich besuchen wir den Souvenirshop. Mit Erfolg, 100 Dollar gehen drauf. Aber die eine Kreditkarte will immer noch nicht. Hm. Liegt's an der karte?
Auf dem Rückweg zur Lodge schaffen wir es heute ein zweites Mal, uns zu verfahren und landen in derselben Ecke in Oamaru, die uns am Morgen schon fast zur Verzweiflung gebracht hat. Die Rache dafür, dass wir nicht am Hafen campen wollen?
Was soll's, die Landschaft entschädigt allemal, da verfährt man sich gern ;)
In der Lodge angekommen, würden wir gern noch länger draussen sitzen, aber sobald die Sonne langsam verschwindet und die Dämmerung leise anbricht, kommen die Sandfliegen raus - also nichts wie ab zu Jed und Tür zu!
14.03.18 / Otago Coast - Moeraki Boulders
Tag 1 - Christchurch-St.Andrews
Tag 3 / Oamaru-Dunedin